September ist der Monat des Bewusstseins für das Polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS), eine zwar weitverbreitete, aber noch eher unbekannte Stoffwechselerkrankung.
Wenn Sie erfahren, dass Sie unter dem Polyzystischen Ovar-Syndrom leiden, ist es normal, dass Sie sich fragen: Wird sich das auf meine Fruchtbarkeit auswirken? Um diese Frage zu beantworten, muss man vor allem den Unterschied zwischen dem Polyzystischen Ovar-Syndrom (PCOS) und Polyzystischen Ovarien (PO) verstehen.
Es handelt sich hierbei nämlich um unterschiedliche Krankheitsbilder, die jedoch ein gleiches Symptom aufweisen: polyzystische Eierstöcke. In diesem Blog werden wir die Unterschiede aufzeigen und erklären, wie sie die Fruchtbarkeit beeinflussen können.
Polyzystische Ovarien und PCOS
Was sind polyzystische Ovarien?
Viele Frauen entwickeln polyzystische Eierstöcke (Ovarien) und sind sich nicht immer über die Folgen dieses Krankheitsbildes im Klaren. Vereinfachend kann man von polyzystischen Ovarien sprechen, wenn sie im Ruhezustand (d. h. während der Menstruation) acht oder mehr Eibläschen (Follikel) aufweisen. Diese überdurchschnittlich hohe Anzahl an Follikeln kann durch eine einfache Ultraschalluntersuchung festgestellt werden.
Es ist jedoch interessant zu wissen, dass polyzystische Ovarien in Wirklichkeit nicht zwingend bedeutet, dass man Eierstockzysten hat, auch wenn der Name dieser Eierstockerkrankung zu Verwechslungen führen kann.
Was ist das Polyzystische Ovar-Syndrom?
PCOS (Polyzystisches Ovar-Syndrom) ist eine Erkrankung, die das weibliche Fortpflanzungssystem und das endokrine System betrifft, d. h. das System, das die Hormonproduktion reguliert. Dieses Syndrom tritt auf, wenn sich bei einer Frau mehr männliche Hormone als normal bilden.
Eines der Symptome dieser Störung (allerdings nicht das einzige) ist das Bestehen von polyzystischen Ovarien. PCOS äußert sich aber auch durch andere Symptome, die durch ein hormonelles Ungleichgewicht verursacht werden: Hyperandrogenämie (erhöhter Blutspiegel männlicher Geschlechtshormone, der zu Akne, übermäßiger Körperbehaarung usw. führt), Anovulation, Zyklusstörungen usw.
Tatsächlich gilt als diagnostisches Kriterium für PCOS das Auftreten von mindestens zwei dieser Symptome. Eine eindeutige Diagnose für PCOS zu stellen, ist jedoch oft nicht einfach, da es kein endgültiges Krankheitsbild beim Auftreten von PCOS gibt.
Wichtigste Unterschiede
PCOS oder polyzystische Ovarien zu haben, ist nicht dasselbe.
Zunächst einmal sind die Ursachen unterschiedlich, beide Erkrankungen wirken sich darüber hinaus auch anders auf den Körper aus, so dass die Symptome und Auswirkungen der beiden Störungen völlig unterschiedlich sind.
Ursachen
Einerseits sind polyzystische Ovarien eine relativ häufige gynäkologische Erkrankung bei Frauen. In der Regel handelt es sich um ein Krankheitsbild, das nicht unbedingt auf eine andere gesundheitliche Störung bei der Frau schließen lässt.
Bei PCOS handelt es sich jedoch um eine Störung des Hormonhaushalts der Frau, und obwohl die Ursachen noch nicht geklärt sind, gibt es immer mehr Hinweise darauf, dass die Entstehung genetisch bedingt ist. Darüber hinaus haben der Lebensstil und die Lebensgewohnheiten einer Frau einen direkten Einfluss auf die Entwicklung des Polyzystischen Ovar-Syndroms.
Da sie unterschiedliche Ursachen aufweisen, sind die Folgen dieser beiden Erkrankungen auch anders.
Symptome
Bei polyzystischen Ovarien besteht eine Veränderung der üblichen Anzahl an Follikeln in den Eierstöcken, was meist unbemerkt bleibt, da sie keine Symptome verursacht. Bei einigen Frauen führt dies jedoch zu Zyklusstörungen und schmerzhaften Eisprüngen, Beschwerden, die in der Regel mit einer Hormonbehandlung behoben werden können, um das reibungslose Funktionieren des weiblichen Fortpflanzungssystems wiederherzustellen.
Bei PCOS hingegen werden vom weiblichen Hormonsystem übermäßig viele männliche Hormone produziert, was zur Bildung von Eierstockzysten und anderen Symptomen führt, wie sie bereits beschrieben wurden:
Wird die Fruchtbarkeit Kann ich Mutter werden?
Das ist die entscheidende Frage, die den meisten Frauen Sorge bereitet.
Polyzystische Ovarien per se haben keinen direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit. Sie können jedoch zu Schwierigkeiten beim Eisprung führen, was allerdings in der Regel leicht zu beheben ist. In einigen wenigen Fällen können polyzystische Ovarien zur Bildung von Eizellen schlechter Qualität führen. Doch selbst wenn das der Fall sein sollte, müssen Sie nicht verzweifeln: Sie können jederzeit auf eine Eizellspende zurückgreifen.
Beim Polyzystischen Ovar-Syndrom ist die Situation anders. Aufgrund der für dieses Syndrom so typischen Hormonveränderungen ist die Fruchtbarkeit der Frau unmittelbar betroffen. Die übermäßige Produktion männlicher Hormone verhindert die normale Follikelentwicklung und damit die Freisetzung der Eizelle, die im Eierstock verkümmert bleibt.
Bei PCOS hängen die Fruchtbarkeitsbehandlungen vom Schweregrad der Erkrankung der jeweiligen Patientin ab, wobei eine Stimulation der Eierstöcke in jedem Fall erforderlich ist. Im Anschluss können sich die Paare für eine künstliche Befruchtung, IVF oder ICSI entscheiden.
Wenn Sie weitere Fragen zum Polyzystischen Ovar-Syndrom oder zu polyzystischen Ovarien haben, wenden Sie sich bitte jederzeit an unser Team von Spezialisten für Fruchtbarkeit und assistierte Reproduktion.